Biografie
Foto: Wolfgang Wotke
Foto: Wolfgang Wotke
Peter Horton (19.9.41), startete seinen musikalischen Weg als Wiener Sängerknabe, unter anderem auch mit Herbert v. Karajan. Er begann mit sechs Jahren Klavier zu spielen, später, am Wiener Konservatorium, Klarinette. Er hatte seine erste Bühnenshow als Sänger bei Jazzlegende Fatty George und Gerhard Bronner („Marietta“, Kabarett Wien). Er tourte dann als Sänger und Bassist mit der österreichischen Topband „Flamingos“. Dann studierte er in Stuttgart klassischen Gesang.
Dabei wurde der Süddeutsche Rundfunk schon auf ihn aufmerksam und produzierte erste Aufnahmen mit dem renommierten Orchester Erwin Lehn.
1965 erschien Peter Hortons erste Singleplatte. 1967 trat er beim Grand-Prix-Eurovision in Wien auf, gewann im Stadion von Rio de Janeiro beim Festival Cançao Popular eine Goldmedaille und erntete den größten Publikumserfolg von 46 Nationen. In den folgenden Jahren bereiste er als Entertainer die Welt, u.a. mit einer One-Man-Show in USA und trat in Japan, Brasilien und Chile auf.
Mit 28 setzte er sich nochmals auf die „Schulbank“ und begann in Stuttgart ein intensives Gitarren-Studium, das ihn nach Rio de Janeiro und Cordoba lockte, wo er einen lebendigen Zugang zu Stilen wie Samba und Flamenco suchte und fand. Durch seine pianistische Musikerfahrung konnte er sein harmonisches und rhythmisches Wissen auf die Gitarre übertragen, die schließlich zu seinem Hauptinstrument wurde.
1968 trat er mit David Bowie in London und Italien auf, und hatte bei BBC seinen ersten großen TV-Auftritt in der Roy-Castle-Show, spielte mit Robin Gibb (Bee Gees) und bewegte sich in der britischen Pop- und Jazzszene, wo er viele Impulse für seinen weiteren Weg bekam. Er musizierte mit, Harry Belafonte, Placido Domingo, Art van Damme, Toots Thielemans, und stand mit Peter Herbolzheimer und Kurt Edelhagen u.v.a. auf der Bühne.
Sein Duo „Guitarissimo“ (1980 bis 1984) zusammen mit Sigi Schwab wurde zur musikalischen Legende. Ab 1985 entwickelte er eine neue multistilistische Klangarchitektur (Gitarre & Flügel) und gründete mit der deutsch-bulgarischen Pianistin Slava Kantcheff, das Duo „Symphonic Fingers“ (1986 heirateten sie, 1995 folgte die Scheidung und 2016 eine 2. Heirat). Die beiden Künstler gaben über 2000 gemeinsame Konzerte.
Peter Horton spielte als Solist mit vielen Weltstars zusammen, z.B. mit Placido Domingo, Peter Schreier, Art van Damme, Toots Thielemans und Angelo Branduardi, begleitete auf der Bühne Opernstars der MET (New York), der Mailänder Scala, Wiener Staatsoper und des Bolschoi Theaters. Als Fernsehgastgeber und -Moderator präsentierte er viele Jahre Künstler aller Sparten. Seine Sendereihen „Café in Takt“ (ARD), „Hortons Kleine Nachtmusik“ (ZDF) und „Hortons Bistro“ (ZDF) schrieben kulturelle TV-Geschichte.
1989 verpflichtete ihn die Musikhochschule in Hamburg als Dozent. Peter Horton gab Seminare und war stets ein Förderer für qualitätsbewussten Nachwuchs. Sein erstes Buch mit Aphorismen („Die andere Saite“) veröffentlichte er 1978. Sein zehntes war („Pflaumen im Apfelhimmel“) mit Kurzgeschichten und Aphorismen, danach „Die zweite Saite“, das Hörbuch „Winterflüstern“ mit Weihnachtsgeschichten. Zwischen 1998 bis 2002 erschienen 3 CDs mit meditativer Musik („Oceans Inside“, „Wild Silence“ und „Loving Hands“).
2012 war das Jahr von „Personalissimo“, ein klingendes Porträt des Poeten und Gitarristen Peter Horton, das ihn mit neuen Aufnahmen nur mit seiner Stimme und seiner Avalon-Paradis-Gitarre zeigt.
Peter Horton und Sigi Schwab kehrten als Guitarissimo XL …..auf die Bühne zurück, erweitert mit Andreas Keller (Drums und Percussion) und Tommi Müller (E-Bass). Musikalisch spannt sich der Bogen von klassisch gefärbten Spielarchitekturen über jazzig-funky groovende Nummern bis hin zu meditativen Klanggemälden. Bei den Konzerten „…rissen die Gitarrenlegenden mit ihrer Band zu Beifallsstürmen hin“ pries die Kritik. „Es geht nicht virtuoser…“.
Peter Horton schrieb etwa 600 Musikwerke/ Chansons und 17 Bücher, und veröffentlichte ca 65 LPs/ Singles und CDs.
Sein Kunstbegriff „Philotainment“ lenkt in die Seele und in ein höheres Menschsein – um mit Musik und Wort ästhetische Sinnlichkeit und die damit verbundene Lebensenergie zu fördern.